Dienstag, 8. April 2014

"Wer nicht will, dass die Feinde in die Festung dringen, muss die Tore verschließen"

3. Ein heidnischer Weltweiser, Seneca, meinte, dass Blindheit zur Erhaltung der Unschuld viel nütze. Wie Tertullian berichtet, hat daher hat ein anderer heidnischer Weltweiser, um sich vor aller Unlauterkeit zu sichern, sich freiwillig die Augen ausgestochen. 

Dies ist uns Christen freilich nicht erlaubt: wenn wir aber die Keuschheit erhalten wollen, so ist notwendig, dass wir sozusagen durch die Tugend blind werden, indem wir uns nämlich des Anschauens solcher Dinge enthalten, die in uns unreine Gedanken erwecken können. 

Der Heilige Geist sagt: Wende dein Angesicht ab von einem geputzten Weibe  und blicke nicht nach der Schönheit einer Fremden. 
Durch die Schönheit der Frauen sind schon viele zu Grunde gegangen und durch dieselbe entzündet sich die Begierde wie Feuer. (Ecclesiasticus, Buch Jesus Sirach, 9,8.9.)

Darum sprach der heilige Franz von Sales: "Wer nicht will, dass die Feinde in die Festung dringen, muss die Tore verschließen".